Donnerstag, 16. Mai 2019

Thermo Rex

Schwarzenbek


Fotografiert mit Apple iPhone 7 Plus und 6,6 mm

Ich habe mir angewöhnt, unterwegs Tee zu trinken. Frühere Versuche waren mäßig erfolgreich – meine bisherigen Becher waren undicht, schmeckten nach Weichmacher oder beides.

Diese Seite erstreckt sich eigentlich über zwei Monate, aber aus technischen Gründen habe ich alle Fotos unter dem 16. Mai eingeordnet. Das war der vorläufige Endpunkt dieser Geschichte, die hier ihren Beginn am 15. März bei REWE in Schwarzenbek nahm.

Auftritt Thermo Rex Einkaufswagen links.

Hamburg


Fotografiert mit Samsung Galaxy A5/6 und 3,7 mm

Der Becher ist mein bisher bester: dicht, hervorragende Isolierung, Edelstahl, geschmacksneutral, spülmaschinenf- … Oh.

Nach zwei Wochen, am 2. April, zeigten sich erste Verschleißerscheinungen des Lacks.

Die Dichtheit habe ich übrigens vor allem in Budapest zu schätzen gelernt, wo ich den Becher im Rucksack per Straßenbahn transportieren musste. Das stellt noch einmal ganz andere Anforderungen an das Material als die Wege von der Haustür zum Carport und von der Firmen-Tiefgarage an den Schreibtisch.

Ein winziger Haken, abgesehen von dem riesigen Haken der abblätternden Farbe: Der Entriegelungs-Knopf lässt sich leicht versehentlich auslösen – insbesondere dann, wenn man unterwegs dauernd überprüft, ob er versehentlich ausgelöst wurde.

Budapest


Fotografiert mit Apple iPhone 7 Plus und 6,6 mm

Weitere zwei Wochen später, am 17. April, hatte sich schon das obere Viertel Farbe gelöst.

Bei REWE gab es keine Becher mehr, sonst hätte ich ihn reklamiert und ausgetauscht. Vielleicht ja ein Produktionsfehler?

Oberflächliches Googeln des Herstellers bringt mich auf eine Seite, die sich an den Handel richtet. Der Sinn dieses Produktes ist offensichtlich nicht, einen guten Gebrauchsgegenstand für Endkunden wie mich hervorzubringen, sondern Händlern attraktive Angebote zur Kundenbindung in den Laden zu stellen.

Das zeigt sich auch am Support: Auf meine Anfrage beim Hersteller erfolgte keinerlei Reaktion.

Hamburg


Fotografiert mit Apple iPhone 7 Plus und 6,6 mm

Meine Tee-Zubereitungs-Zeremonie begann regelmäßig pünktlich eine Stunde vor Feierabend. Nur dann hatte der Tee die richtige Temperatur, damit er noch heiß genug war, um als Heißgetränk zu firmieren, aber gleichzeitig kalt genug, um während der Heimfahrt vollständig getrunken werden zu können.

Die Milch war eine eigene Herausforderung, aber das ist ein anderes Thema.

Hier, am 29. April, gute sechs Wochen nach dem Erwerb, sieht man die fortschreitende Lack-Erosion.

Budapest


Fotografiert mit Apple iPhone 7 Plus und 6,6 mm

Nach genau zwei Monaten schließlich war der Lack endgültig ab. Es gab noch minimale Reste unter dem Boden, aber bei physiologischer Positionierung des Gefäßes ist klar: Das war's.

Hamburg


Fotografiert mit Apple iPhone 7 Plus und 6,6 mm

Zum Abschluss noch ein symbolträchtiges Foto: Der letzte Feierabend-Tee zum Ende der letzten Spätschicht, bevor ich meinen Arbeitsplatz endgültig in Richtung neuer Ufer verlasse. Und der Thermo Rex war Zeuge.

Den Teelöffel habe ich selbstverständlich wieder dort hinterlegt, wo ich ihn gefunden habe: Irgendwo ganz hinten in irgendeiner Schublade der Firmen-Teeküche.

Budapest


Fotografiert mit Apple iPhone 7 Plus und 4,0 mm

Epilog: Der Thermo Rex ist nicht mehr. Ein fataler Kunststoff-Bruch hat am 30. Dezember den Verschluss und damit die wesentliche Funktion des Objekts dahingerafft.

Also … das war's dann.

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