Damit der Zusammenbau des Bausatzes gelingt, hier einige Hinweise zum Umgang mit Klebstoffen
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Wichtigster Klebstoff ist natürlich der spezielle Plastikkleber, den es im Modellbahngeschäft gibt. Dieser Kleber wird in zwei verschiedenen Verpackungen abgefüllt: Es gibt eine Flasche mit feiner Kanüle, aus der der Kleber wie bei einer Spritze herausgedrückt wird, und es gibt Gläser, bei denen der Kleber dann mit einem Pinsel auf die Klebestellen aufgetragen wird.
Der Kleber ist lösemittelhaltig und duftet verführerisch süß. Daher von Kindern fernhalten und und stets auf ausreichende Belüftung achten.
Für den Hausbau ist die Variante mit der feinen Kanüle empfehlenswert, da hier der Kleber genauer dosiert werden kann und die Klebestellen meist sehr klein sind. Der Pinsel ist manchmal hilfreich, wenn größere Flächen zu verkleben sind, doch lohnt sich die Anschaffung nach meiner Erfahrung eher selten.
Das Besondere am Plastikkleber ist die Art, wie er funktioniert. Normaler Alleskleber wird auf die Klebestelle aufgetragen, das zu verklebende Teil wird daraufgepresst. Der Kleber passt sich der Oberfläche der Klebestellen an, härtet aus und hält so die beiden Teile irgendwann bombenfest. Darum müssen hier auch die Klebestellen unbedingt fettfrei sein – der Kleber würde sonst nur an der Fettschicht haften und nicht an den Teilen, die er eigentlich festhalten soll.
Der Plastikkleber dagegen löst die Oberfläche der Polystyrol-Teile an, wenn er aufgetragen wird. Presst man die zu verklebenden Teile aufeinander, verbinden sie sich direkt miteinander. Der Kleber verdunstet, die Polystyrol-Teile werden wieder fest und sind untrennbar miteinander verbunden. Man spricht hier auch von „Kaltverschweißung“.
Daraus folgt, dass der Kleber tatsächlich nur die Materialien verklebt, für die er gedacht ist, da er andere einfach nicht anlöst. Selbst bei anderen Kunststoffen als Polystyrol kommt meist keine feste Verbindung zustande. Darum braucht man auch beim Hausbau gelegentlich den Alleskleber, um Holz- oder Papierteile an den Kunststoff-Elementen festzukleben.
Und noch eines gibt es zu beachten: Dadurch, dass der Kleber den Kunststoff anlöst, können unsaubere Klebestellen nicht wieder von ihm befreit werden. Wenn zu viel Kleber verwendet wird und der Kleber an der Seite herausquillt, erscheint der Kunststoff dort anschließend glänzend. Diesen Glanz kann man nicht einfach wegwischen, da es sich nicht um eine Schicht flüssigen Kleber auf festem Material handelt, sondern um das leicht verflüssigte Material selbst.
Die Namen für die folgenden Klebetechniken entsprechen nicht den üblichen Definitionen, daher setze ich sie bewusst in Anführungszeichen. Ich verwende sie nur zur Unterscheidung meiner Techniken; außerhalb dieser Seiten haben die Begriffe eine andere Bedeutung.
Die einfachste Technik ist sicher das „Nasskleben“. Der Kleber wird dünn auf eine Seite der Klebestelle aufgetragen. Anschließend wird das zu verklebende Teil daraufgelegt. Durch die Kapillarwirkung verteilt sich der dünnflüssige Kleber weiter, löst beide Seiten der Klebestellen an, verdunstet und die Teile sind fest.
Vorteil: Es kann ohne jeglichen Druck gearbeitet werden.
Nachteil: Ein Druck zur falschen Zeit führt dazu, dass der Kleber an der Seite herausquillt. Wenn der Kleber schon die Klebestellen angelöst hat, quillt unter Umständen nicht nur der Kleber heraus, sondern das Material selbst.
Diese Technik ist optimal zu gebrauchen, wenn Teile befestigt werden sollen, die während des Aushärtens nicht unter starkem Druck stehen dürfen oder können – zum Beispiel Fensterläden oder Blumenkästen, die direkt an die Hauswand in irgendwelche Winkel geklebt werden.
Der Kleber wird auf eine Seite der Klebestelle aufgetragen. Dann wird gewartet, bis er fast verdunstet ist. Anschließend wird das zu verklebende Teil fest daraufgepresst. Der Kleber hat mittlerweile die eine Seite der Klebestelle angelöst, der Restkleber löst die zweite Seite an, verdunstet und die Teile sind fest.
Vorteil: Auch bei starkem Druck quillt der Kleber hier nicht an der Seite heraus. Durch den Druck werden die Klebestellen sehr fest miteinander verbunden.
Nachteil: Presst man die Teile zu früh aneinander, ist man beim „Nasskleben“ mit all seinen Problemen. Presst man die Teile zu spät aneinander, ist der Kleber verdunstet und hält nicht mehr. Auch muss darauf geachtet werden, dass die Teile lang genug aneinandergepresst werden.
Geeignet ist diese Technik zum Verkleben der Glasscheiben von Gebäuden: Beim Nasskleben läuft der Kleber leicht in den sichtbaren Bereich, was beim Trockenkleben nicht so leicht passieren kann.
Der dünnflüssige Zustand des Klebers erlaubt noch eine weitere Technik: Die beiden zu verklebenden Teile werden aufeinandergelegt und dann wird von außen Kleber an die Nahtstelle gebracht. Der Kleber löst den Kunststoff an, läuft in die Nahtstelle, verdunstet und die Teile sind fest.
Vorteil: Die Teile können ohne Kleber positioniert werden, so dass auch bei längerem Herumprobieren kein Kleber an die falsche Stelle gelangen kann.
Nachteil: Wenn es einen Spalt an der Klebestelle gibt, kann der Kleber hindurchlaufen und so unter Umständen an der falschen Stelle ungewollte Akzente setzen. Der aufgetragene Kleber ist in jedem Fall sichtbar, man kann diese Technik also nur an Stellen einsetzen, die man später nicht mehr sieht.
Wenn zwei Bauteile von hinten verklebt werden können, so dass die Klebestelle am Ende nicht sichtbar ist, kann meistens diese Technik verwendet werden. So zum Beispiel beim Einsetzen von Fenstern und Türen in die Außenwände des Gebäudes und beim Zusammensetzen der Seitenwände.
Ein Klebestift – oft nach dem Produkt der Firma Henkel als „Pritt-Stift“ bezeichnet – ist eigentlich nur beim Kleben von Papier zu gebrauchen, und auch hier vor allem für großflächige Verklebungen. Er lässt sich relativ gleichmäßig und dünn auftragen und braucht seine Zeit, bis er endgültig fest wird.
Beim Zusammenbau von Häusern können mit dem Klebestift zum Beispiel die Gardinen von innen an die Fensterscheiben geklebt werden, die normalerweise auf Papier oder Karton gedruckt sind. Der Karton wird dadurch schön dicht am Fenster fixiert. Mehr dazu finden Sie auf der Seite Fenster, Gardinen und Lichtschutzmaske.
Der Alleskleber ist für „den Rest“, also die Klebestellen, die mit den oben beschriebenen Klebern nicht sinnvoll herzustellen sind. Davon gibt es beim Hausbau sehr wenige. Beim Zusammenbau der schon erwähnten Lichtschutzmaske ist er hilfreich, da er etwas schneller belastbar ist als ein Klebestift. Auch kleine Metall- oder Holzteile lassen sich mit ihm im Normalfall gut verkleben, doch diese gibt es äußerst selten bei den üblichen Bausätzen.
Sekundenkleber klebt, wie der Name schon sagt, in Sekunden – unter Umständen auch dort, wo es unerwünscht ist, zum Beispiel zwischen Daumen und Zeigefinger.
Im Hausbau kann man ihn einsetzen, wenn die Kunststoff-Teile etwa mit Metall verklebt werden sollen und Klebestellen sehr schnell belastbar sein müssen. Der Plastikkleber würde hier nicht wirken und mit Alleskleber müsste man die zu verklebenden Bauteile sehr lange in Position halten, bis er ausreichend ausgehärtet ist.
Sekundenkleber muss nach dem Anbrechen des Gebindes kühl gelagert werden und hat auch dann nur eine begrenzte Haltbarkeit. Normalerweise kann man bei unserem Projekt ohnehin auf Sekundenkleber verzichten und stattdessen zum Alleskleber greifen.