Bewegungsmelder mit manuellem Schalter

Mein Carport-Licht schaltet sich automatisch oder auf Knopfdruck ein

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Ich hätte gerne ein Programm, bei dem das Carport-Licht automatisch über einen Bewegungsmelder geschaltet wird. Zusätzlich soll es sich für 30 Minuten einschalten und unabhängig von Helligkeit oder Bewegung eingeschaltet bleiben, wenn ich einen Taster drücke.

Eine direkte Verknüpfung oder ein WebUI-Programm, mit dem das Carport-Licht bei Dunkelheit auf Bewegung reagiert, ist schnell zusammengeklickt. Doch wenn man es dann parallel manuell einschaltet, dann geht es immer wieder aus, sobald man einmal durch den Erfassungsbereich des Bewegungsmelders gelaufen ist.

Benennung von Systemvariablen

Prinzipiell kann man Systemvariablen – so wie allen Objekten in der CCU – beliebige Namen geben, also z. B. auch Umlaute und Sonderzeichen verwenden. Ich empfehle jedoch, sich auf reguläre Buchstaben (a-z, A-Z) zu beschränken: Bei Umlauten und Sonderzeichen besteht die Gefahr, dass Systemvariablen in Scripten nicht überall gefunden werden.

Die Lösung: Systemvariable

Wie so oft, wenn man ein Problem auf der CCU lösen möchte, geht der Weg über eine Systemvariable.

Ich lege eine Variable Carport manuell an, die als Logikwert an und aus sein kann. Die Funktion ist naheliegend: Bei „an“ ist das Carport-Licht an, bei „aus“ ist es aus.

Zusätzlich ordne ich die Systemvariable dem Kanal Carport.Licht zu: Das ist meine Carport-Beleuchtung. Durch die Kanalzuordnung wird die Systemvariable in der WebUI zusammen mit dem Aktor angezeigt.

WebUI-Programm: Systemvariable schalten

Systemvariablen kann man auf verschiedensten Wegen einen Wert zuweisen. Ich möchte sie auf Knopfdruck schalten, also erstelle ich ein simples WebUI-Programm.

Wenn ich Carport.Taster drücke (das ist, Sie ahnten es bereits, der Taster in meinem Carport) und die Systemvariable auf aus ist, wird sie auf an gesetzt. Zeitverzögert nach 30 Sekunden wieder aus. Simpel.

Steht sie bereits auf an, so schaltet das Programm sie sofort auf aus. Damit kann ich das Carport-Licht wieder ausschalten, auch wenn meine 30-Minuten-Verzögerung noch nicht abgelaufen ist.

Wie man sieht, wird die Systemvariable hier über „Geräteauswahl“ angesprochen, nicht über „Systemzustand“. Das liegt daran, dass ich sie einem Gerät zugewiesen habe – in der WebUI sieht es dann so aus, als sei die Systemvariable eine schaltbare Funktion eines Gerätes.

Auch hier wieder wichtig: Vor dem Ausführen alle laufenden Verzögerungen beenden. Schaltet man innerhalb kurzer Zeit mehrmals ein und aus, kann es sonst zu seltsamen Effekten kommen.

WebUI-Programm: Carport-Licht schalten

Das Programm, mit dem die Carport-Beleuchtung geschaltet wird, ist ebenfalls simpel.

Interessant vielleicht, dass ich es „umgekehrt“ programmiert habe: Zunächst wird der Fall abgearbeitet, in dem das Carport-Licht ausgeschaltet sein soll. Wenn die Systemvariable Carport manuell nicht auf an steht und keine Bewegung bei entsprechender Dunkelheit erkannt wurde, nur dann wird es eingeschaltet.

Das bedeutet: Wenn ich das Programm manuell starte, wird das Licht in jedem Fall ausgeschaltet. Die Logik der WebUI-Programme ist ein Thema für sich. Wirklich.

Wenn ich das Carport-Licht über die WebUI einschalten möchte, muss ich dagegen das vorherige Tastendruck-Programm starten – und dort ist sichergestellt, dass das Licht auch irgendwann wieder ausgeht.

Die Helligkeit hole ich hier aus einer Systemvariable, die mit meiner selbstprogrammierten Wetterstation zusammenhängt. Es kann jedoch auch der integrierte Helligkeitssensor von Kombisensor oder Bewegungsmelder verwendet werden. Die Innenraum-Bewegungsmelder und der Kombisensor senden regelmäßig aktuelle Helligkeitsdaten, die Außenbewegungsmelder mindestens beim Erkennen von Bewegung.

Der Haken an der Sache

Bei einer direkten Verknüpfung reagiert der Aktor für das Carport-Licht praktisch verzögerungsfrei auf Bewegung oder Tastendruck. Durch den Umweg über ein WebUI-Programm kommt es dagegen zu einer kurzen Verzögerung, nachdem die Bewegung erkannt oder der Taster gedrückt wurde.

Für mich überwiegt der Vorteil der Flexibilität, den man mit WebUI-Programmen hat. Zudem haben meine neuen LED-Röhren eine noch größere Einschaltverzögerung als die alten Leuchtstoffröhren, deren Vorschaltgeräte sich als „bedingt schaltfest“ erwiesen haben. Da kommt es dann auf die Verzögerung, die durch die CCU entsteht, auch nicht mehr an …

Missbrauch von Bewegungsmeldern

Übrigens setze ich tatsächlich gnadenlos die Innen-Bewegungsmelder auch im Außenbereich ein – alleine deshalb, weil es in der Anfangszeit der HomeMatic noch nichts Passendes für draußen gab. Die letzten 7 Jahre haben sie es unter diversen Vordächern recht gut überstanden.

Lediglich bei der Batterieauswahl muss man vorsichtig sein: auslaufende Alkaline-Batterien sind nicht so Klasse. Aber ein paar Liter fließendes Wasser und drei Nächte auf der Heizung beheben auch die daraus entstehenden Probleme. Das Wasser musste ich als Sondermüll entsorgen, klar.

Garantie kann man bei solcher Behandlung natürlich vergessen, und zwar komplett.

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