Beleuchtung ohne Investitionskosten für den Schuppen-Durchgang
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Der große Vorteil der HomeMatic besteht darin, dass man über die CCU Dinge verknüpfen kann, die man normalerweise nicht verknüpfen würde. Man kann zum Beispiel das Licht im WC einschalten und die Jalousien hochfahren, wenn vor dem Schuppen Bewegung erkannt wird.
Die naheliegende Antwort auf die Frage „Warum?!“ lautet natürlich „weil man es kann“, aber es gibt tatsächlich zwei Gründe: Dunkelheit und Geiz.
Ich habe ja rund um mein Haus reichlich Beleuchtung verteilt, damit ich auch nachts noch im Garten arbeiten kann. Nicht, dass ich das tue, aber ich mag das Gefühl, dass ich könnte, wenn ich wollte.
Eine Problemzone ist der Durchgang zwischen Schuppen und Haus. Das Licht im Vorgarten beleuchtet erwartungsgemäß den Vorgarten, das Licht am Schuppen liegt genau außerhalb des Durchgangs, die Laterne am Ende der Terrasse ist weit, weit weg. Der Durchgang liegt also komplett im Schatten und ist so dunkel, dass man mit dem iPhone höchstens ein verschwommenes Foto bekommt.
Die ordentliche Lösung wäre, an die Schuppenwand oder unter das Dach des Durchgangs eine weitere Leuchte zu installieren. Und damit kommen wir zum Geiz: Ich gehe selten durch den Durchgang, und wenn, dann ist es meistens hell. Für die paar Mal im Jahr, wo ich im Dunkeln die Mülltonne rausstelle, extra eine Lampe kaufen? Und Kabel?! Kupfer ist teuer.
Direkt neben dem Durchgang ist das Gäste-WC, dessen Innenbeleuchtung – wenn sie funktioniert – einen brauchbaren Lichtschein in den Durchgang wirft. Das nutze ich doch glatt aus: Wenn die Außenbeleuchtung eingeschaltet wird, wird auch die WC-Beleuchtung eingeschaltet.
Die WC-Beleuchtung ist natürlich als Außenbeleuchtung nutzlos, wenn die WC-Jalousie geschlossen ist. Also lasse ich auch gleich noch die Jalousie hochfahren.
Die erste Bedingung ist also die Schuppen-Wandleuchte. Ich lasse hier bei Aktualisierung auslösen: Die Programme, die meine Rolladen-Aktoren steuern, orientieren sich am letzten Schaltzeitpunkt. Wenn nun die Schuppen-Wandleuchte regelmäßig ausgelöst wird, sobald Bewegung erkannt wird (das wird sie) und daraufhin ebenso regelmäßig die Jalousie noch einmal angestoßen wird, greift mein Jalousie-Programm nicht, das die Jalousie später wieder nach unten fahren würde.
Die zweite Bedingung ist die Anwesenheit. Wenn ich nicht da bin, sollen die Jalousien geschlossen sein, nicht offen. Also läuft mein Programm nur, wenn ich zu Hause bin.
Die dritte Bedingung ist, ob auf dem WC das Licht ausgeschaltet ist. Wenn der kleinste, schlechtbeheizteste, ältesteingerichtete Raum des Hauses gerade in Benutzung ist, dann soll die Automatik da nicht dazwischengrätschen. Der Insasse befände sich zwar wahrscheinlich ohnehin in der perfekten Position, um selbst größere Überraschungen hygienisch einwandfrei abwickeln zu können, aber muss ja nicht.
Als viertes schließlich prüfe ich, ob die Sperrung aktiv ist. Das ist vor allem ein Trick, um die dritte Bedingung auszuhebeln: Wie beschrieben, lasse ich das Programm bei Aktualisierung wiederholt auslösen. Gleichzeitig prüfe ich, ob das Licht schon an ist. Das ist natürlich auch der Fall, wenn das Programm einmal ausgelöst wurde. Die erneute Auslösung würde also das Programm zum Einschalten gar nicht mehr starten.
Den Trick sieht man im ersten Dann…-Teil: Es wird nicht nur die Jalousie geöffnet und das Licht eingeschaltet, sondern das Licht auch noch gesperrt. Damit kann mein Programm auch auswerten, ob das Licht manuell oder durch das Programm selbst geschaltet wurde.
Der zweite Teil des Programms enthält einige Sonst, wenn…-Bedingungen, die im Grunde dieselben Kriterien überprüfen wie im obigen Wenn…-Teil. Es wirkt überflüssig, ist aufgrund der Logik von WebUI-Programmen jedoch notwendig.
Zunächst die Schuppen-Wandleuchte: Wenn das Licht draußen ausgeschaltet wird, soll auch drinnen ausgeschaltet werden.
Dann die Anwesenheit: Wenn ich nicht da bin, auf jeden Fall Licht aus. Die Idee ist, dass ich manchmal vor dem endgültigen Verlassen des Hauses noch den Müll rausbringe – da geht das Licht an – und dann auf nicht anwesend schalte. Mit dieser Bedingung im zweiten Programmteil geht das Licht dann gleich wieder aus, auch wenn draußen die Schuppen-Wandleuchte noch brennt.
Die dritte Bedingung prüft wieder auf die Sperrung: Wenn das WC-Licht nicht gesperrt ist, wurde es nicht durch das Programm eingeschaltet und bleibt, wie es ist.
Im Dann…-Teil schließlich wird das Licht ausgeschaltet – klar – und die Sperrung wieder aufgehoben. Damit erreiche ich auch, dass der zweite Programmteil nur einmal ausgeführt wird, auch wenn erst Anwesenheit auf nicht anwesend gesetzt und dann später die Schuppen-Wandleuchte ausgeschaltet wird.
Man kann es auf dem Bild kaum erkennen, aber es ergibt sich tatsächlich eine sehr hilfreiche Beleuchtung des Durchgangs.
Einige kleine Haken gibt es natürlich.
Insgesamt ist die originelle Schaltung aber ein deutlicher Komfortgewinn. Falls Gäste verwirrt werden, weil das Sitzungslicht nicht erwartungsgemäß reagiert, kann ich ja diesen Artikel ausdrucken – dann sind sie informiert, beschäftigt und haben im Notfall sogar ein paar zusätzliche Blätter Papier zur Hand.