Die Sperrung von HomeMatic-Aktoren ist nützlicher, als man im ersten Moment denkt
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Vielleicht haben Sie die Funktion „Sperrung“ in der CCU schon gesehen: Ist die Sperrung aktiv, reagiert der Aktor nicht mehr auf den Taster am Gerät. Das gilt auch z. B. für die WinMatic. Toll.
Was kann man mit so einer Funktion anfangen, außer eine halbherzige (und umständliche) Kindersicherung zu bauen? Nun – die Sperrung bezieht sich nicht nur auf die Taste am Gerät selbst, sondern auch auf direkte Verknüpfungen. Damit wird die Sache interessant.
Man kann mit der HomeMatic direkte Verknüpfungen zwischen Bewegungsmeldern und Schaltaktoren herstellen: Wird Bewegung erkannt, geht das Licht an und nach einiger Zeit wieder aus. Sogar die Helligkeit, bis zu welcher das Licht geschaltet werden soll, kann in der direkten Verknüpfung eingestellt werden.
Ist die Sperrung aktiv, wird der Schaltbefehl dagegen gar nicht ausgeführt – unabhängig von den Einstellungen der direkten Verknüpfung.
Beispiel Flurbeleuchtung: Super, wenn man immer Licht hat, sobald man den Flur betritt – aber wenn man nachts mal raus muss (keine falsche Scham, das passiert uns allen mal!) ist es doch leicht zu grell. Die Lösung: Ein kleines WebUI-Programm, das die Flurbeleuchtung auf Knopfdruck lahmlegt.
Ich habe es hier mal auf denselben Taster meiner Fernbedienung gelegt, mit der ich abends das Licht im ganzen Haus ausschalte. Durch die Sperrung wird es dann auf dem Flur auch nicht wieder durch Bewegung eingeschaltet, bis die Sperrung aufgehoben wird.
Das passiert im „Sonst wenn … “-Teil des Programms: Morgens wird die Sperrung automatisch wieder aufgehoben.
Ich verwende hier natürlich mein Tageszeit-Script, aber man kann das ganze natürlich auch über das Zeitmodul oder durch ein anderes Ereignis realisieren.
Ich gebe es zu, ich bin ein Spießer. Ich habe nicht nur Vitrinen im Esszimmer stehen, sondern sie sind auch noch beleuchtet. Dazu habe ich an den Türen einen Tür-/Fensterkontakt angebracht. Mit einer direkten Verknüpfung schalte ich das Licht im Schrank ein und aus.
Das funktioniert zuverlässig wie beim Kühlschrank.
Ich möchte meine Vitrinen aber auch immer dann beleuchten, wenn die Deckenleuchte im Esszimmer eingeschaltet wird. Das ist mit der HomeMatic natürlich kein Problem – doch wenn ich dann die Tür einer Vitrine öffne und wieder schließe, schaltet die direkte Verknüpfung das Licht gleich wieder aus.
Auftritt „Sperrung“.
Das Programm ist ebenfalls simpel: Bei eingeschaltetem Deckenlicht wird die Beleuchtung in den Vitrinen eingeschaltet und gesperrt. Wenn ich jetzt die Vitrinentür öffne und schließe, reagiert der Aktor nicht auf die Funkbefehle des Tür-/Fensterkontaktes: Der Kontakt zeigt „rot“ an.
Schalte ich die Deckenbeleuchtung aus, wird das Licht ausgeschaltet und die Sperrung aufgehoben. Die Beleuchtung reagiert jetzt wieder auf das Öffnen und Schließen der Tür.
Versucht ein Sender, einen Schaltbefehl an ein gesperrtes Gerät zu senden, so führt dieses den Befehl nicht aus. Am Sender wird dann ein Fehler angezeigt, sofern dafür eine entsprechende Anzeige vorhanden ist: Die LED an Fernbedienung oder Tür-/Fensterkontakt leuchtet rot.
In der CCU erscheint jedoch keine Servicemeldung: Direkte Verknüpfungen werden vollkommen unabhängig von der CCU bearbeitet.
Eine Ausnahme bilden virtuelle Fernbedienungen. Ist ein Aktor als Empfänger mit einer virtuellen Fernbedienung der CCU verbunden, so arbeitet die CCU praktisch als Sender, der eine direkte Verknüpfung anspricht. Die schlägt bei Sperrung des Empfängers fehl und die CCU erstellt eine Servicemeldung. Die CCU ist in diesem Fall nichts als eine etwas komplexere Fernbedienung – und die Servicemeldung ist ihre „rote LED“.
Natürlich verschwindet die Meldung wieder, sobald die Sperrung aufgehoben wurde.