Preußische Abteilwagen (Märklin 4200-4203) mit LED-Beleuchtung
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Die preußischen Abteilwagen 4200, 4201 usw. stellen ganz eigene Herausforderungen an die Beleuchtung. Es fängt damit an, dass es offiziell zu diesen Wagen gar keine Innenbeleuchtung gibt.
Auch bei diesen Wagen habe ich eine Weile herumexperimentiert, bis ich die ideale Lösung gefunden hatte.
Zunächst wollte ich jeden Wagen einzeln mit Strom versorgen – ganz klassisch, jeder Wagen mit eigenem Schleifer.
Da ich keine besondere Lust hatte, mit Massefedern einen halbherzigen Kontakt zur Schiene herzustellen, habe ich ein altes „Patentrezept“ ausgegraben: Eine normale Kupferlitze wird einmal um die tragenden Achsen gewickelt, mit einem Tropfen Lötzinn fixiert und nach innen geführt – fertig. Natürlich sollte man nicht zu fest wickeln, sonst rollt der Wagen nicht mehr richtig …
Ursprünglich hatte ich vorgehabt, das Kabel an die Feder der mittleren Achse zu löten. Allerdings habe ich schnell festgestellt, dass die Feder dann sehr leicht vom Kabel aus ihrer Position gezogen wird – und dass die mittlere Achse einen eher schlechten Kontakt zur Schiene hat.
Der Wagen ist ganz offensichtlich schon vom Hersteller für eine Innenbeleuchtung vorgesehen: Die Oberlichter haben die Form eines Lichtleiters und im Boden sind bereits passende Öffnungen für den Schleifer. Dennoch gibt es keine. Dank der Mithilfe des Insider-Forums und der Ersatzteil-Beratung von Märklin habe ich dann doch den passenden Schleifer gefunden. Wer ihn sucht: Die Bestellnummer lautet 445260.
Und der Schleifer paßt haargenau.
Der Zug wird stilecht von der T18 (Märklin 3109) gezogen, die nicht nur für ihr Alter sehr gut aussieht, sondern mit Hochleistungsantrieb und Kugellager hervorragend und sanft läuft.
Leider ist die Zugkraft begrenzt und so stellte sich recht bald heraus, dass der Zug mit fünf Wagen und damit insgesamt sechs Schleifern etwas zu schwergängig war. Ich habe daher Lok und Wagen mit stromführenden Kupplungen (Tams SK-2) ausgestattet.
Das hat nicht nur den Vorteil, dass die Wagen keinen Schleifer mehr brauchen – dank stromsparender LED-Beleuchtung kann ich auch den kompletten Zug an einem Funktionsausgang des Decoders in der Lok schalten.
Meine Basteleien mit der Stromversorugng im vorherigen Abschnitt hätte ich mir damit natürlich sparen können – und ich habe eine Menge ungebrauchter Schleifer übrig …
Im Dach wird es eng für die Beleuchtung. Der Grund: Die Platine muss schmal genug sein, dass sie ganz oben unter die Oberlichter paßt. Sonst sind die LED sichtbar, wenn man von der Seite in den Wagen blickt. Ich habe also meine Standardschaltung weitgehend abgespeckt und auf Kondensatoren etc. verzichtet. Um die Stabilisierung für flackerfreies Licht kümmert sich nach dem Lokumbau der Decoder in der Lok.
Für den Nachbau kann die folgende Platine mit 600dpi ausgedruckt und zur Belichtung verwendet werden.
Allerdings sollte auch ein einzelner Abschnitt eines LED-Streifens aus dem Baumarkt recht gut ins Dach passen. Dank SMD-Technik hat man da natürlich keine Probleme, dass LED ins Abteil hängen könnten.
Und das Ergebnis? Im prallen Licht des Arbeitsplatzes sieht es erst mal etwas enttäuschend aus: Ich habe auf superhelle LED verzichtet, weil die Abteilwagen für mich einen eher düsteren Charakter haben. Dadurch sieht man bei voller Außenbeleuchtung nur das Schimmern der Innenbeleuchtung.
In der „Dämmerung“ oder bei Nacht kommt die Beleuchtung schon recht gut zur Geltung. Wie man sieht, werden auch die Oberlichter gut mitbeleuchtet.
Insgesamt wirkt der Zug durch die Beleuchtung sehr viel besser als vorher. Der Aufwand hat sich auf jeden Fall gelohnt.
Mittlerweile habe ich die LED ausgetauscht und durch ultrahelle ersetzt.