Einfache LED-Wandleuchte

Mit etwas Arbeit kann man für wenig Geld passable Wandleuchten aus LED herstellen

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Mehr durch Zufall bin ich auf die Idee gekommen, wie ich diese recht ansehnlichen Wandleuchten herstellen kann. Mit dieser Beschreibung können sie einfach nachgebaut werden.


Beleuchtetes Bahnwärterhaus

Ausgangspunkt war ein Bahnwärterhaus von Kibri – das letzte Gebäude, das auf meiner Anlage noch fehlte und sehr lange unaufgebaut neben meiner Squeezebox im Keller stand. Schon vor dem Zusammenbau hatte ich den Plan, eine Außenbeleuchtung anzubringen.

Meistens habe ich bisher einfach SMD-LED an den Wänden und unter Vordächern befestigt, die dann irgendwie wie Flutlichter oder ähnliches wirkten, aber bei diesem Modell sollte es etwas rustikaler sein. Also habe ich in meiner Bastelkiste gekramt.

Zum Einsatz kommen ganz normale 3-mm-LED. Ideal sind matte LED, aber es gehen auch klare – der Lichtkegel ist dann nicht so schön, aber passt schon.

Die Anschlussbeinchen werden rechtwinkling abgebogen. Sie haben an der LED einen Abstand von 2,54 mm (das ist ein Standardmaß – 1/10“) – und den haben sie auch nach dem Abwinkeln noch.

Auf die LED werden Unterlegscheiben mit Sekundenkleber geklebt. Passende Scheiben mit 3-mm-Bohrung gibt es in jedem Baumarkt. Ich verwende hier Sekundenkleber-Gel, das eine längere Offenzeit hat und auch kleinere Unebenheiten der verklebten Objekte ausgleichen kann.

Ist der Sekundenkleber ausgehärtet, lackiere ich die Rohlinge schwarz – zunächst die Unterseite. Ich nehme dazu matten Lack von Marabu und einen feinen Pinsel.

Ich hatte darüber nachgedacht, die Lackierung mit dem Airbrush vorzunehmen, mich dann aber dagegen entschieden: Der Aufwand, die Teile zu maskieren, die nicht lackiert werden sollen, ist zu groß.

Wie man sieht, habe ich die Leuchten hier auf einen Streifen Montageband geklebt. So lassen sie sich einfach lackieren und können in Ruhe trocknen.

Nach der Unterseite lackiere ich auch die Oberseite einschließlich der Anschlussdrähte. Besondere Beachtung sollten alle Kanten erhalten, also zum Beispiel die Kante der Unterlegscheibe (die jetzt auf magische Weise zum Lampenschirm geworden ist) oder der vordere Anschlussdraht. Hier bleiben sonst gerne mal Stellen blank.

Die Enden der Anschlussdrähte werden nicht lackiert, denn hier erfolgt später die Stromversorgung. 1-2 mm nacktes Metall reichen völlig.

Letztlich gibt der relativ dickflüssige Lack der fertigen Lampe dann auch eine Optik wie aus einem Guss.

Zur Montage am Gebäude verwende ich die Kontakt-Hülsen aus einreihigen Buchsenleisten. Sie lassen sich mit einem kleinen Seitenschneider recht leicht herausbrechen.

Die Anschluss-Drähte der Hülsen stecke ich durch vorgebohrte Löcher in der Außenwand. Die Position gebe ich durch eine Lochrasterplatine vor, die ich an die jeweilige Modellwand klemme. Zwei benachbarte Löcher dienen als Schablone, damit die Kontakte den richtigen Abstand zueinander haben. Auch für einheitlichen Abstand von der Grundplatte ist so gesorgt.

Mit einem Lötkolben, der auf 175°C eingestellt ist, drücke ich die Hülsen dann in ihre endgültige Position. Das Polystyrol des Bausatzes wird bei dieser Temperatur angeschmolzen und die Hülsen lassen sich hineindrücken, bis sie bündig abschließen.

Bei meinen ersten Versuchen habe ich einen kompletten zweipoligen Stecksockel innen mit Heißkleber befestigt. Später dann die Hülsen herausgebrochen, große Löcher gebohrt und wieder mit Heißkleber fixiert. Bei der Sanierung des Bahnhofs Altenstein hatte ich schließlich den Dreh raus.

Durch das Hineindrücken mit dem Lötkolben sitzen die Hülsen bereits fest genug – viel müssen sie ja nicht halten –, es sieht ordentlich aus und ist relativ wenig Arbeit.

Auf der Innenseite des Gebäudes werden Kabel an die Hülsen gelötet. Dabei am besten ein Buchsenpaar aus der Buchsenleiste herausbrechen und „blind“ auf den Anschluss stecken. Während man an einer Hülse lötet, wird die andere in Position gehalten. Dennoch sollte man zügig löten, denn bei 310°C, die man für Lötzinn braucht, schmilzt Polystyrol wirklich sehr schnell.

Das Aufstecken des Blindsteckers hat noch einen weiteren Grund: Die Kontakte sind zunächst extrem stramm, so dass das Einsetzen der Wandleuchten später schwer ist. Durch mehrmaliges Stecken weiten sie sich etwas und man kann am Ende die Beleuchtung einfach aufstecken.

Die Hülsen werden untereinander verbunden, so dass die LED letzlich in Reihe geschaltet sind. An passender Stelle bringe ich dann eine kleine Vorschaltelektronik unter, die die Stromversorgung erledigt.

Den hier abgebildeten, superordentlichen Aufbau, bei dem man sogar im Nachhinein noch problemlos die Helligkeit einstellen kann, indem man Widerstände austauscht, habe ich übrigens erst bei Gebäude 25 von 25 entworfen. Bei den 24 Gebäuden vorher ist meine Elektronik ein hässlicher Drahtigel und die Verkabelung ein Gewirr aus Drähten, das ich niemals wieder anfassen möchte.

Am Ende werden die Leuchten einfach in die Wandhalterung gesteckt – und das war’s!


Schuppen mit Außenleuchte

Auf dem Bild ist noch eine der früheren Versionen zu sehen. Die Hülsen sind nicht bündig in der Wand montiert und werden auf der Gegenseite von einem Tropfen Heißkleber gehalten.

Durch Einschmelzen mit dem Lötkolben erhält man dagegen perfekte und unauffällige Steckdosen für die Außenbeleuchtung.

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