Sonntag, 2. April 2017

Kameraparade mit Brumm und Blumentopf

Geesthacht


Fotografiert mit Pentax Optio 330

Aus Gründen habe ich mit einigen alten Kameras herumexperimentiert. So ein fauler Sonntagnachmittag ist genau die richtige Zeit, daraus eine Art Vergleichstest zu machen. Hat sich die Bildqualität in den letzten 15 Jahren verbessert oder sind es einfach nur immer mehr Pixel geworden? Das hat sicher noch niemals jemand überprüft.

Den Anfang macht meine alte kleine Pentax. Das Bild zeigt einen Ausschnitt von 800x600 Pixel – hier für die Website noch etwas verkleinert.

Die Pentax versucht kräftig nachzuschärfen und komprimiert anschließend die Bilder brutal als JPG. Das Ergebnis sind mäßige Details und fiese Kanten bei Kontrasten.


Fotografiert mit HTC HD mini T5555

Der zweite Kandidat ist mein altes Smartphone. Ja: Ich hatte mal ein Smartphone mit Windows Mobile.

Die Lichtverhältnisse waren schlecht und man sieht, wie die kleine Kamera mit Rauschen zu kämpfen hat. Zum Glück versucht sie danach gar nicht erst, das Bild noch künstlich nachzuschärfen …

Man könnte sagen: Das HTC hat einen umgebungslichtgesteuerten Rauschgenerator.


Fotografiert mit Samsung Galaxy A5/6

Hier mein Firmen-Samsung. Fast kein Rauschen – dafür auch fast keine Details. Es sieht aus, als sei das Bild nass geworden (ist es nicht).

Um die Qualität vergleichbar zu halten, habe ich die Bilder übrigens alle auf das Format der Pentax zusammengeschrumpft (die hat die geringste Aufösung) und anschließend den Ausschnitt angefertigt. Durch die Verkleinerung kann ich nun sehen, ob die neueren Kameras für einen vergleichbaren Ausschnitt bessere Qualität liefern.


Fotografiert mit Apple iPhone 6

Auch das iPhone-Bild hat diese Skalierung erfahren. Die Apple-JPGs haben bei mir häufig das Problem, von der Kamera absurd nachgeschärft und großflächig überbelichtet zu werden. Anschließend macht die Komprimierung dann die restlichen Details kaputt.

Hier nicht: Es ist dunkel und die Kamera kommt recht gut und vor allem rauscharm damit klar. Anders als die Samsung-Kamera sind auch noch einige Details zu erahnen.


Fotografiert mit Apple iPhone 7 Plus und 4,0 mm

Mein iPhone 7 Plus habe ich mir nicht zuletzt wegen der Kamera gekauft. Die große Neuerung war ja, dass das Gerät auch RAW-Dateien speichern kann. Dies ist hier geschehen.

Ich habe anschließend in UFRaw etwas nachbearbeitet. Wie man sieht: Rauschen entfernt – und anschließend nicht nachgeschärft. Ich könnte, wenn ich wollte – bei RAW hat man ja immer noch etwas Luft.


Fotografiert mit Canon EOS 700D und EF-S 17-55mm f/2.8 IS USM

Meine Canon zeigt schließlich, warum ich niemals auf eine richtige Kamera verzichten und auf Smartphones umsteigen werde. Kein Rauschen, keine Unschärfe, alle Details sind da.

Alle Bilder sind übrigens ohne zusätzliche Beleuchtung entstanden. In der Regel würde ich hier mindestens zwei Blitzgeräte einsetzen, gerne auch mehr. Aber es geht ja nur um einen Vergleichstest der Kameras.

Na gut – eigentlich geht es vor allem um Zeitvertreib.


Fotografiert mit Pentax Optio 330

Schlechte Beleuchtung ist problematisch für Kameras, darum hier eine zweite Serie im Freien. Der Himmel war leicht bedeckt, aber es war absolut genug Licht vorhanden.

Der Autofocus meiner Pentax konzentriert sich voll auf den Hintergrund. Ich vermute, der Bildsensor ist einfach abgenutzt: Die Kamera rauscht und braucht regelmäßig sehr lange Belichtungszeiten. Für Menschen wie mich, die langsam etwas tatterig werden, wird es damit schwer, scharfe und verwacklungsfreie Fotos zu machen.

Auch hier schärft die Pentax reichlich nach.


Fotografiert mit HTC HD mini T5555

Für mein HTC ist Schärfe ein Fremdwort. Ich finde es eigentlich etwas angenehmer, wenn es ein wenig sanfter im Bild zugeht, aber das ist schon grenzwertig.

Immerhin hält sich das Rauschen hier in Grenzen und der JPG-Algorithmus hat keine zusätzlichen Artefakte produziert.


Fotografiert mit Samsung Galaxy A5/6

Das Samsung glänzt wieder mit heftigen Kontrasten und extremer Nachschärfung. Vor allem auf letztere könnte ich ganz gut verzichten, aber der Markt will es wohl so.


Fotografiert mit Apple iPhone 6

Das kleinere meiner iPhones liefert dem Markt ebenfalls ordentlich Schärfe im Vorder- und Hintergrund. Dies ist nur ein Ausschnitt – das restliche Bild zeigt unglaublich viel Gestrüpp. Dadurch, dass es überall gestochen scharf ist, wirkt es extrem unruhig.

Rauschen ist bei beiden iPhones kein Thema.


Fotografiert mit Apple iPhone 7 Plus und 4,0 mm

Bei meinem großen iPhone habe ich hier die Nachbearbeitung selbst in der Hand und kann etwas zurückhaltender nachschärfen.

Theoretisch bietet Apple die Möglichkeit, mit Hilfe der beiden Kameras einen Freistell-Effekt zu erzeugen: Vordergrund scharf, Hintergrund unscharf. Nachbearbeitung kann man dann freilich vergessen – die App macht ihr Ding und entweder, man nimmt, was rauskommt, oder nicht. Ich bleibe bei ProCam und Bildern im RAW-Format.


Fotografiert mit Canon EOS 700D und EF-S 17-55mm f/2.8 IS USM

Die Canon zeigt schließlich wieder, wie es geht. Perfekte Schärfe im Vordergrund und natürlich kein Rauschen. Das Objektiv sorgt schließlich für ein angenehmes Bokeh im Hintergrund.

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