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Wer ein wenig mit der CCU rumgespielt hat, der wird früher oder später über die
Servicemeldung „Konfigurationsdaten stehen zur Übertragung an“ gestolpert sein.
Was hat es damit auf sich und wie hängt diese Meldung mit Kommunikationsstörungen
zusammen?
Was sind Konfigurationsdaten?
Besonderes Merkmal der HomeMatic ist, dass die einzelnen Komponenten eine gewisse
„Intelligenz“ besitzen, um einfache Vorgänge auch ohne die CCU durchführen zu
können. In der CCU kann man die grobe Unterscheidung in der WebUI erkennen: „Direkte
Verknüpfungen“ funktionieren direkt zwischen den Komponenten, „Programme und
Zentralenverknüpfungen“ laufen immer über die CCU.
Nehmen wir ein Beispiel: Eine Fernbedienung steuert einen Schaltaktor. Man kann das mit wenigen Klicks in der WebUI als
direkte Verknüpfung anlegen. Wenn man auf den Knopf der Fernbedienung drückt, sendet
diese einen direkten Befehl an den Schaltaktor, der bestätigt den Empfang direkt bei der
Fernbedienung und das Ganze funktioniert auch, wenn die CCU außer Reichweite ist.
Damit das funktioniert, müssen zwei Dinge von der CCU an die Geräte übertragen
werden:
- der Schaltaktor muss die Information bekommen, dass er auf Befehle der Fernbedienung
reagieren soll
- die Fernbedienung muss die Information bekommen, dass sie Befehle an den Schaltaktor
senden soll
Diese Informationen werden in den „Konfigurationsdaten“ gespeichert. Immer,
wenn sich etwas an diesen Daten ändert, muss die CCU sie an die jeweiligen Geräte
senden.
Bei welchen Geräten es Servicemeldungen gibt …
Die CCU versucht, die Konfigurationsdaten zu übertragen, sobald in der WebUI
entsprechende Änderungen vorgenommen wurden. Ist das Gerät erreichbar, werden die Daten
übertragen. Ist es nicht erreichbar, werden sie zwischengespeichert und es erscheint eine
Servicemeldung.
Es gibt hier drei verschiedene Varianten von Geräten.
Komponenten, die an der Netzspannung hängen, sind in der Regel dauerhaft auf Empfang.
Dies trifft zum Beispiel auf Schaltaktoren oder Dimmer zu, aber auch die WinMatic ist – trotz Akkubetrieb – stets erreichbar. Hier
können die Daten sofort gesendet werden und es tritt keine Servicemeldung auf.
Anders herum: Wenn für einen Schaltaktor die Meldung „Konfigurationsdaten stehen
zur Übertragung an“ erscheint, dann gab es mit großer Wahrscheinlichkeit ein
Kommunikationsproblem. In den Servicemeldungen erscheint dann in der Regel auch
„Kommunikation war gestört“.
in regelmäßigen Abständen auf Empfang
Einige Geräte sind nicht dauerhaft auf Empfang, um Batterie zu sparen. Sie melden sich
aber von selbst regelmäßig alle 2-3 Minuten bei der CCU. Beispiele sind Raumthermostate
oder Innenbewegungsmelder.
Wenn hier Konfigurationsdaten zu übertragen sind, dann ist das Gerät in diesem Moment
wahrscheinlich gerade nicht erreichbar und es gibt eine Servicemeldung. Wenn es sich dann
aber turnusmäßig meldet, werden die Daten übertragen und die Meldung verschwindet ganz
von selbst wieder.
Komponenten wie etwa Tür-/Fensterkontakte, Tasterschnittstellen oder
Fernbedienungen sind niemals auf Empfang. Wenn sie betätigt werden, senden sie – aber
auch dabei empfangen sie nicht ihre Konfigurationsdaten.
Um Daten an diese Geräte zu übertragen, muss der Konfigurationstaster gedrückt
werden. Dieser ist oft nicht mehr als ein unauffälliges Loch am Gehäuse.
Konfigurationstaster an 12-Tasten-Fernbedienung
Konfigurationsdaten auch ohne direkte Verknüpfung
Auch wenn Sie keine direkte Verknüpfung erstellen, sondern ein Zentralenprogramm, kann
die Übertragung von Konfigurationsdaten erforderlich sein.
Stellen Sie sich vor, Sie möchten mit einer Fernbedienungstaste ein Zentralenprogramm
auslösen. Aus Sicht der Fernbedienung ist die Zentrale in diesem Fall nichts anderes als
ein „Gerät, an das Befehle gesendet werden“.
Das bedeutet: Wenn Sie das erste Zentralenprogramm für eine Fernbedienungstaste
einrichten, muss die CCU an die Fernbedienung die Information senden, dass sie ab jetzt
Befehlsempfänger ist – und die Servicemeldung erscheint.
Ist die CCU einmal als Empfänger eingerichtet, müssen Konfigurationsdaten nicht mehr
übertragen werden. Gerade bei Schnittstellen, deren Konfigurationstaster schwer
erreichbar ist, sollte man daher ein Dummy-Zentralenprogramm einrichten, das auf alles
reagiert, aber nichts macht.
Dadurch müssen keine Daten mehr übertragen werden – egal, welche Programme man dem
Gerät später zuweist – und man muss nicht mehr an den Taster.
Die böse Fehlermeldung
Wenn das Gerät im Moment der Konfigurationsänderung nicht erreichbar ist, gibt es in
der WebUI eine entsprechende Fehlermeldung. Sie können dann auswählen, ob die CCU es
erneut versuchen soll oder ob die Daten zu einem späteren Zeitpunkt automatisch
übertragen werden sollen.
Wählen Sie ruhig „später übertragen“ – den Konfigurationstaster am Gerät
müssen Sie eh drücken und Sie können so zunächst in Ruhe alles programmieren und dann
die Daten zu den Geräten übertragen.
Konfigurationstaster an Unterputz-Schnittstelle
Was, wenn die Meldung nicht verschwindet?
Umfangreiche Konfigurationsdaten können manchmal nicht auf einmal übertragen werden.
- Drücken Sie den Konfigurationstaster und warten Sie, bis die Status-LED des Gerätes
nicht mehr leuchtet.
- Ist die Servicemeldung nicht verschwunden, drücken Sie den Taster einfach noch mal.
Konfigurationstaster am Tür-/Fensterkontakt
Wenn eine Komponente ausfällt, muss sie aus den entsprechenden Programmen gelöscht
und das Ersatzgerät stattdessen eingerichtet werden. Auch bei der Löschung werden
Konfigurationsdaten übertragen – aber die ausgefallene Komponente ist natürlich nicht
erreichbar.
In diesem Fall löschen Sie das Gerät aus der Zentrale und wählen Sie „nur aus
Zentrale entfernen“. Dabei wird das Gerät gelöscht – und alle anstehenden
Konfigurationsdaten ebenfalls.
Wenn Sie diese Funktion bei Geräten verwenden, die später erneut oder an einer
anderen Zentrale angelernt werden sollen, wird es leicht problematisch.
Versuchen Sie daher grundsäzlich immer, die Komponenten sauber abzulernen.
Servicemeldung ignorieren
In manchen Situationen kann man die Servicemeldung theoretisch einfach ignorieren.
Nehmen wir wieder die Fernbedienung als Beispiel. Weiter oben hatte ich geschrieben,
dass sie die Information braucht, wer ihre Empfänger sind. Aber wer es ausprobiert,
stellt schnell fest: Das Licht schaltet auch, wenn die Konfigurationsdaten noch gar nicht
übertragen wurden. Es geht also auch ohne. Oder?
Die HomeMatic arbeitet bidirektional, das heißt der Sender bekommt eine Rückmeldung,
ob der Befehl auch beim Empfänger angekommen ist und kann darauf reagieren.
Tür-/Fensterkontakte zum Beispiel senden (fast) so lange, bis ihre Nachricht angekommen
ist; Fernbedienungen nutzen die Rückmeldung, um die LED grün oder rot leuchten zu
lassen.
- Damit der Aktor auf Befehle reagiert, reicht es wenn seine Konfigurationsdaten
übertragen werden. Sobald er danach den Schaltbefehl der Fernbedienung empfängt,
reagiert er – egal, ob die Konfiguration auch an die Fernbedienung übertragen wurde oder
nicht.
- Die Fernbedienung sendet ihre Schaltbefehle ebenfalls unabhängig davon, welche
Empfänger darauf reagieren sollen. Ohne Konfigurationsdaten weiß sie jedoch nicht, ob
sie tatsächlich alle Empfänger erreicht hat: Die LED leuchtet niemals grün.
Mit anderen Worten: Es funktioniert auch meistens alles, wenn nicht alle
Konfigurationsdaten übertragen wurden. Um einen der Pluspunkte des BidCos-Protokolls zu
nutzen, die bidrektionale Kommunikation, ist die Übertragung jedoch erforderlich.