Wenn gar nichts mehr geht, kann die Funkreichweite durch Repeater und Gateways erhöht werden
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Da das HomeMatic-System im öffentlichen Frequenzband und mit geringer Sendeleistung arbeitet, sind gelegentliche Funkstörungen keine Seltenheit. Einige Komponenten kompensieren das Problem, indem sie eigenständig den Sendeversuch wiederholen. Bei der Programmierung sollte man darauf Rücksicht nehmen und z. B. kritische Aktoren zyklisch ansprechen oder die Funktion „Einschaltdauer“ nutzen.
Es gibt verschiedene Empfehlungen, durch Umbauten die Empfangsqualität zu verbessern – manchmal reicht es schon, die eingebaute Antenne aus ihrem Gehäuse zu befreien. Ob das wirklich nötig ist, muss jeder selbst entscheiden. Zu beachten ist jedoch, dass diese Veränderungen nicht durch den Hersteller vorgesehen sind und damit unter Umständen Garantieansprüche verlorengehen. Auch die Zulassung könnte bei unsachgemäßen Modifikationen verlorengehen: Wer an Funkgeräten herumbastelt, sollte wissen, was er tut.
Hier die „offiziellen“ Möglichkeiten, den Funkeempfang zu verbessern.
Bevor die komplette Installation auseinandergenommen wird, hier die simple Lösung: Ich hatte schon mal schlagartig massive Kommunikationsstörungen im ganzen Haus. Des Rätsels Lösung war ein Jalousie-Aktor, der offenbar dauerhaft sendete. Nach kurzem Unterbrechen der Stromzufuhr herrschte wieder Ruhe.
Daher meine Empfehlung: Wenn plötzlich irgendetwas nicht mehr funktioniert, als erstes alle neu in Betrieb genommenen Geräte vom Stromnetz trennen, Batterien entfernen usw. Später dann gruppenweise alle Geräte deaktivieren, um mögliche Fehlfunktionen zu lokalisieren.
Danach kann man dann guten Gewissens zu den folgenden Mitteln greifen.
Im Idealfall stehen CCU und Gerät in direktem Funkkontakt zueinander. Die CCU sendet Befehle, das Gerät empfängt diese und antwortet, die CCU empfängt schließlich die Antwort.
Wenn sich ein Hindernis zwischen CCU und Gerät befindet, ist direkte Kommunikation unter Umständen nicht möglich. In diesem Fall kann es schon reichen, die CCU anders zu positionieren.
Oft ist es nicht einmal nötig, die CCU in einem anderen Raum zu installieren: Was genau den Funkempfang stört, ist vielfältig und nicht pauschal zu beantworten. Manchmal genügt es schon, die CCU nur wenige Zentimeter zu verschieben, um wieder zuverlässigen Funkempfang zu haben.
Übrigens: Empfangsqualität hat nicht unbedingt etwas mit Entfernung zu tun. Ein Gerät, das direkt neben der CCU steht, befindet sich womöglich zu nahe beim Sender. Es kann also auch helfen, den Abstand zu vergrößern.
Der Repeater wird so konfiguriert, dass er die Funksignale problematischer Aktoren empfängt und erneut aussendet.
Es reicht also, wenn der Repeater in Funkreichweite der CCU ist und das Gerät in Funkreichweite des Repeaters. Die Ausführung der Befehle verzögert sich minimal, da alle Befehle doppelt gesendet werden müssen. Kommt es zu einer Kommunikationsstörung auf einer der beiden Funkstrecken, gibt es weiterhin Kommunikationsstörungen in der CCU.
Bei Installationen, in denen nur kleine Funklöcher zu überbrücken sind oder in denen es keine Möglichkeit gibt, verkabelte Gateways einzusetzen, kann man so die Empfangssituation bereits verbessern.
Das Funk-LAN-Gateway wird per Netzwerkkabel mit der CCU verbunden.
In der Regel werden also sowohl CCU als auch LAN-Gateway am heimischen Netzwerk-Router angeschlossen. Das Gateway verfügt über dieselbe Funk-Einrichtung wie die CCU. Daten werden per TCP/IP über das Netz ans Gateway übertragen – anders als beim Repeater gibt es daher nur eine Funkstrecke, die gestört sein könnte.
Dies ist die optimale Lösung, um Funklöcher abzudecken, wenn an den entsprechenden Stellen Netzwerkanschluss vorhanden ist.
Wenn kein Netzwerkanschluss zur Verfügung steht, kann mit PowerLine-Adaptern jede Steckdose zu einer Netzwerkdose gemacht werden. Ich habe mit diesem System in meiner alten Wohnung sehr gute Erfahrungen gemacht, aber das hängt auch stark von der elektrischen Verkabelung im Haus ab.
Statt des Funk-LAN-Gateways kann auch der LAN-Konfigurationsadapter verwendet werden. Ich habe diesen in meinem Keller installiert, weil ich dort einige Sensoren habe, die Strom- und Gasverbrauch erfassen und die daher in Metallschränken verbaut sind. Die Funktionsweise ist analog der des Funk-LAN-Gateways. Seit der CCU 2 können auch LAN-Konfigurationsadapter, LAN-Gateway und interne Antenne der CCU parallel verwendet werden.
Ein unentbehrliches Werkzeug bei der Einrichtung von Gateways und Konfigurationsadaptern ist HMCompanion von Oliver Wagner.
Das Tool listet alle Geräte und deren Empfangsstärke für die CCU und alle angeschlossenen Gateways auf. Außerdem kann für jedes Gerät mit einem Klick ausgewählt werden, welcher Antenne (CCU oder Gateway) das Gerät zugeordnet wird. Es gibt sogar eine Funktion, automatisch für alle Geräte die jeweils stärkste Station auszuwählen.
Zu beachten ist jedoch, dass die Empfangsstärke nur dann in der CCU aktualisiert wird, wenn das jeweilige Gerät sendet. Nach Positionsänderungen muss daher jedes Gerät einmal angesprochen werden (Aktor einschalten, Fernbedienung betätigen usw.), damit die Werte für die Empfangsstärke aktuell sind.