515 023-0 (Märklin 3028) und 815 516-8 (Märklin 4028) laden immer wieder zu ausgiebigen Basteleien ein
Auf dieser Seite
Der Akkutriebwagen der Baureihe 515 begleitet mich nun auch schon viele Jahre.
Ein sehr zuverlässiges Fahrzeug, auch wenn er ziemlich lang ist und damit auf engen Kurven etwas albern wirkt.
Der Triebwagen selbst hat einen automatischen Lichtwechsel von rot nach weiß und auch der Steuerwagen macht diesen Lichtwechsel mit. Hier sieht man den Steuerwagen bei „Rückwärtsfahrt“.
Allerdings musste dafür ein Kabel vom Steuerwagen zum Triebwagen gelegt werden, was jedes Mal ein Öffnen des Gehäuses nötig macht – lästig, wenn der Triebwagen zwischendurch wieder in seiner Originalverpackung verschwinden soll. Also habe ich etwas gebastelt.
Im hinteren Führerstand des Triebwagens befindet sich jetzt eine Infrarot-Diode, die statt der originalen weißen Glühlampe aktiviert wird.
Auf dem Bild ist gut der Kondensator und ein schlecht verlegtes Kabel zu erkennen – man kann das sicher noch ordentlicher machen. Außerdem habe ich die Leuchtmittel entfernt, da ich den Triebwagen ohnehin nur zusammen mit dem Steuerwagen einsetze; es spricht aber auch nichts dagegen, die Diode parallel zur weißen Lampe zu schalten.
Auf der Gegenseite – also im Führerstand des Steuerwagens – ist ein Infrarot-Empfänger untergebracht. Früher hatte ich hier ein Relais in den Fahrgastraum gelegt, aber das hat mich nicht dauerhaft überzeugt.
Stattdessen befindet sich im Steuerwagen jetzt eine kleine Elektronik.
Der Führerstand ist zwar immer noch besetzt, aber wenigstens lassen sich die ersten Sitzreihen jetzt wieder durch zahlende Fahrgäste belegen. Auch wenn die auf einen Teil ihrer Rückenlehnen verzichten müssen, die dem Relais zum Opfer gefallen waren.
Wenn ein Infrarot-Signal kommt, schaltet der Steuerwagen auf „weiß“, kommt kein Infrarot-Signal, bleibt es beim standardmäßigen „rot“. Dadurch habe ich das originale Kabel zwischen den beiden Fahrzeugen ersetzt und kann sie problemlos trennen und verpacken, wenn die Anlage mal wieder umgebaut wird.
Hier ist der Schaltplan der kleinen Schaltung:
Wenn auf IR-T kein Infrarotlicht fällt, wird die Basis von T1 über R1 und R4 auf positives Potential gezogen. T1 leitet und schaltet Q1 auf negatives Potential durch. Gleichzeitig wird T2 mit negativem Potential versorgt und sperrt, Q2 ist ausgeschaltet.
Wenn IR-T leitet, wird die Basis von T1 auf negatives Potential gezogen. T1 sperrt, Q1 ist ausgeschaltet. Gleichzeitig wird die Basis von T2 über R2 und R3 an positives Potential geschaltet. T2 leitet und bringt Q2 auf negatives Potential.
Bauteilwerte:
R1 | 10k |
R2, R3 | 2,2k |
R4 | 0-50k |
D1, D2, D3 | 1N4148 |
T1, T2 | BC 37-337 |
IR-T | IR-Transistor |
Inzwischen hat der Triebwagen die nächste Stufe seiner Umbaumaßnahmen erreicht. Die obige Schaltung war zwar ganz nett, aber eine schaltbare Innenbeleuchtung wäre doch auch was feines – und eine gleichmäßige Innenbeleuchtung erst recht. Also habe ich mal wieder zur Säure und zum Lötkolben gegriffen und eine Beleuchtungsplatine geätzt.
Deutlich zu erkennen der Vorher-Nachher-Effekt: Links der bereits umgebaute Steuerwagen, rechts der noch nicht umgebaute Triebwagen. Die LED-Beleuchtung ist zwar etwas gelber als die originale Innenbeleuchtung, aber der Unterschied ist durch die beige Inneneinrichtung tatsächlich nicht besonders extrem. Der Decoder „verschwindet“ nahezu im mittleren Einstiegsbereich des Steuerwagens.
Im Motorwagen verrichtet nun ein Kühn T145 seinen Dienst. Im Steuerwagen steckt ein ausgemusterter Decoder, der sich um schaltbare Innenbeleuchtung und die weiß-rote Stirnbeleuchtung kümmert. Meine Infrarot-Schaltung ist damit natürlich hinfällig …
Der kleine Scheibenkollektormotor wurde auf den Hochleistungsantrieb umgerüstet – und weil sich das Fahrzeug als Ölfresser entpuppte, hat es inzwischen sogar Kugellager für die Ankerwelle bekommen.
Leider ist er immer noch recht laut unterwegs. Der Motor und das Getriebe waren wohl schon etwas zu gebraucht für den perfekten Umbau. Nichtsdestotrotz ist es eines meiner Standardmodelle, die trotz wechselndem Fuhrpark ständig auf der Anlage unterwegs sind und die Nebenstrecken bedienen.