Gleise und Kabel werden verlegt und die ersten Testfahrten finden statt
Nachdem der Rohbau fertiggestellt war, habe ich begonnen, die Gleise zu verlegen. Ich habe mich dabei in den Bereichen von Bahnhof, Kreuzung und Kehrschleife recht genau an meine ursprüngliche Planung gehalten, da es hier auf die Geometrie ankam. Die langen Gleisstrecken, die die oberste mit der untersten Ebene verbinden, habe ich dann aber nach Verfügbarkeit von geraden Gleisen gestaltet.
Die Geometrie entspricht exakt derjenigen des C-Gleises, hat also ebenfalls eindeutig Spielbahn-Charakter. Für mich steht im Vordergrund, dass ich auf der Anlage möglichst viel Fahrbetrieb durchführen kann – oder besser: durchführen lassen kann, denn die Anlage wird vom PC gesteuert und ich werde zum Zuschauer.
Die Lichtschranken vor den Signalen im Bahnhof habe ich später noch einige Zentimeter versetzt, damit die Züge wirklich garantiert vor dem Signal zum Stehen kommen.
Besonderen Wert lege ich auf Weichenfelder, die ein etwas ausgedehnteres Aussehen haben. Auch wenn es gerne noch etwas komplizierter hätte sein dürfen, sieht es bei mir aus der richtigen Perspektive schon ganz nett aus. Mehr war leider bei meiner Anlagengröße nicht drin.
Die Elektrik ist insbesondere in den Bereichen der Weichenfelder etwas aufwendig. Im linken Teil des Bahnhofs stellte sich zudem das Problem, dass hier das Weichenfeld nahezu im Mindestabstand über dem darunterliegenden Kreuzungsbereich angelegt wurde. Die Kabel musste ich daher möglichst direkt an der Trasse erst mal in einen zugänglichen Bereich verlegen.
Ein großer Nachteil ist, dass die Antriebe nach Fertigstellung des Oberbaus nicht mehr zugänglich sind. Ich muss mich also darauf verlassen, dass sie robust genug sind, meine Anlage zu überleben. Ein Austausch ist nur noch mit sehr großem Aufwand möglich. Dies würde ich bei meiner nächsten Anlage auf jeden Fall anders gestalten. Service-Öffnungen sind ein absolutes „Muss“.
Die Digitalkomponenten stammten ursprünglich alle von Märklin. Mittlerweile sieht die Technik etwas anders aus. Der blaue Transformator fristet sein Dasein in der Werkstatt, zwei 70-VA-Transformatoren von Conrad sorgen für etwas mehr Dampf in der Elektrik und die Steuergeräte wurden komplett durch die Master Control von Tams ersetzt. Zugegeben: Beeindruckender ist der vorherige Zustand, wie er auf dem folgenden Bild zu sehen ist.
Jetzt dagegen sind die Reihen doch arg ausgedünnt, aber immerhin ergänzt um ein kleines Notebook:
Natürlich wurden in dieser Phase auch ausgiebige Fahrtests unternommen. Glücklicherweise hat alles auf Anhieb so funktioniert, wie ich es geplant hatte. Es gab also keinen nennenswerten Korrekturbedarf.
Da ich die Software für die Anlagensteuerung komplett selbst geschrieben habe, war natürlich auch dieser Teil besonders spannend. Immerhin konnte erst nach kompletter Fertigstellung des Gleisnetzes und der gesamten Elektrik geprüft werden, ob der Zugbetrieb sauber lief oder nicht. Bei diesen Tests habe ich dann die Erfahrung machen müssen, dass die ursprüngliche Planung von 96 Lichtschranken zur Rückmeldung im Betrieb nicht ausreichte.
Hier habe ich also noch mal kräftigt nachgelegt, so dass jetzt rund 140 Lichtschranken ihren Dienst auf der Anlage versehen. Zur Belohnung lief der Zugbetrieb anschließend äußerst zufriedenstellend und – C-Gleis sei Dank – störungsfrei.
Die luftige Optik ist natürlich für Präsentationszwecke ideal. Für den Landschaftsbau bedeutete der „Grand Canyon“ auf meiner Anlage jedoch eine weitere Herausforderung.