Nostalgie in Blechhausen

Eine Ecke aus der Vergangenheit mit Metallgleis, Blechgebäuden und Zubehör aus dem letzten Jahrtausend

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Südöstlich der Katzenbrücke entsteht Blechhausen rund um den Bahnhof „Zell“. Hier möchte ich vor allem altes Material einsetzen, von Metallschienen über Blechgebäude bis zu den alten, vollkommen überdimensionierten Märklin-Laternen.

Blechhausen ist mehr oder weniger durch Zufall entstanden, weil ich einige Schätze meines Vaters in einer geerbten Kiste entdeckt habe. So kam eines zum anderen.

Ausgerechnet an der „ältesten“ Ecke meiner Anlage probiere ich die „neuste“ Verarbeitungstechnik aus. Mit Fliegengitter hatte ich ja so meine Probleme, also habe ich hier als Untergrund stattdessen Glasfaser-Gewebe verwendet, das bei der Abdichtung meines Carport-Daches reichlich übriggeblieben war.

Wo es sich anbot, habe ich Holzreste unter das Gewebe gelegt, so dass eine hügelige Grundstruktur entsteht. Das Glasfaser-Gewebe ist im Vergleich zum Fliegengitter sehr beweglich und so sind auch etwas schärfere Konturen möglich.

Da im nächsten Schritt wieder mit Pappmaché kaschiert wird, sollten die Holzreste befestigt werden – sonst werden sie einfach von der trocknenden Masse weggedrückt und das war’s dann mit den Hügeln.

Holzbrettchen sorgen für ebene Flächen, auf denen später Häuser und Straßen entstehen können. Hier muss allerdings das Pappmaché nach der Trocknung ebenfalls auf die Oberfläche getackert werden – durch die Schrumpfung löst es sich beim Trocknen sonst ab: es entstehen Hänge.

Am rechten Rand ist bereits zu erahnen, dass man mit Holz und Glasfaser auch etwas mutigere Berg-Konstruktionen anlegen kann.

Die Brücke von Mittenwald nach Blechhausen. Auf dem festgetackerten Gewebe wird später die Straße zum Kiosk, zum Sägewerk und letzlich zum Haltepunkt Zindelstein führen.

Auf diesem Bild ist auch gut mein Vertrauen in Heißkleber zu erkennen: Rechts ist das Brett, das die Straße trägt, nur stumpf mit Heißkleber am Pfeiler festgeklebt, ohne es darunter noch abzustützen. Hält. Links ist das Gewebe mit reichlich Heißkleber am Fertiggelände Mittenwald befestigt. Hält auch.

Das Pappmaché muss, wie geschrieben, möglichst fest an den Rändern verklebt sein, damit es sich beim Trocknen nicht ablöst. Wo das Glasfaser-Gewebe bis zum letzten Winkel reicht, ist das nicht möglich, denn darauf findet der Kleister keinen Halt. Mit biegsamem Balsa-Holz, Holzresten und Heißkleber kann man solche Lücken überbrücken.

Dort, wo sich das Pappmaché trotz aller Bemühungen nicht am Untergrund befestigen ließ, kann man es nach der Trocknung übrigens problemlos mit Heißkleber festkleben. Das war zum Beispiel an den Rasenflächen des Fertiggeländes nötig, auf denen auch kein Kleister hält.

Hier sieht man das Bergmassiv in seiner ganzen Pracht. Eigentlich hatte ich hier den Weinberg geplant, aber die Berge bilden einen schöneren Abschluss der Anlage nach hinten und passen außerdem besser zur gebirgigen Landschaft von Mittenwald.

Die Kaschierung hat begonnen. Das Glasfaser-Gewebe ist hervorragend geeignet, damit das Papier nicht nach unten fällt, aber bietet leider überhaupt keinen Halt für Tapetenkleister. Hier ist darum viel Fingerspitzengefühl gefragt. Im Bereich der höheren Berge auch viel Geduld: Je unebener das Gelände, desto kleiner müssen die Papierstücke sein, mit denen man es nachbildet, damit es keine (ungewollten) Falten gibt und alles schön stabil wird.

Ein Blick über die Stadt mit Blechhausen im Hintergrund, nachdem das Eingipsen begonnen hat.

Den Eckberg habe ich zunächst mit brauner Abtönfarbe angestrichen. Das Ergebnis war … naja, nicht so toll. Aber ich hatte danach echt Bock auf Schokolade.

Das gute an Farbe ist ja, dass man sie schichtenweise auftragen kann. Dies sind die Schichten 2-6 nach der schokoladigen Grundierung.

Durch den Airbrush kommt die Struktur hervorragend raus, aber die Farbe ist mir immer noch etwas zu grau.

Zu guter Letzt ein etwas unscharfer Blick über Blechhausen, komplett mit Eckberg in sandig-braun und granit-grau, beleuchteten Laternen und den ersten Rasenflächen – stilecht mit Grasmatte.

Drum herum sieht man die Grundierung der Gipslandschaft: nicht mehr schokobraun, sondern ein ebenfalls etwas erdigeres Gemisch.

 

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